
Circular Digital Economy Lab 2.0
Im Transferhub ist das Circular Digital Economy Lab (CDEL) eines unserer Herzstücke für die Entwicklung digitaler und zirkulärer Innovationen. Wir werden unser erfolgreiches Entwicklungs- und Demonstrationslabor auf ein neues Level heben und so das CDEL 2.0 schaffen. Im CDEL 2.0 entwickeln wir innovative Lösungen zur intelligenten Verwertung industrieller Reststoffe. Mithilfe modernster Robotik, Verfahrenstechnik und Bildanalyse optimieren wir Stoffkreisläufe und schaffen nachhaltige digitale Prozesse für die Kreislaufwirtschaft.
Das CDEL 2.0 auf einen Blick
- Wir nutzen mechanische Verfahren, um industrielle Reststoffe aufzubereiten und wieder nutzbar zu machen.
- Wir nutzen chemische Verfahren, um seltene Elemente zu extrahieren und wiederzuverwenden.
- Wir nutzen thermische Verfahren, um Materialien zu veredeln und Schadstoffe zu reduzieren.
- Wir können im Analytiklabor schnell präzise Materialdaten für bessere Entscheidungen erheben.
- Wir nutzen KI und Bildverarbeitung für die KI-gestützte Bilddatenanalyse, welche im Transferlernen eingesetzt wird, um unseren Demonstrator zu verbessern und auszubauen.
- Wir nutzen Indikatoren als Basis industrieller Symbiosen.
Robotisierte mechanische Verfahrenstechnik
Im CDEL 2.0 werden wir robotisierte mechanische Verfahrenstechnik einsetzen, um Reststoffe aufzubereiten, sodass sie hochwertig weiterverwendet werden können – anstatt auf Deponien zu landen oder downgecycelt zu werden. Trenn- und Agglomerationsverfahren ermöglichen es, Materialien wie Stäube, Schlämme oder Späne gezielt zu veredeln, sodass sie wieder in Produktionsprozesse integriert werden können. Bereits vorhandene Versuchsanlagen im Technikumsmaßstab bieten ideale Bedingungen, um diese Technologien weiterzuentwickeln und an industrielle Anforderungen anzupassen.
Robotisierte chemische Verfahrenstechnik
Mit robotisierter chemischer Verfahrenstechnik lassen sich wertvolle Elemente zurückgewinnen, die mechanisch nicht weiterverarbeitet werden können. Besonders wichtig ist dabei die Extraktion seltener Erden wie Neodym und Cerium, die essenziell für hocheffiziente Elektromotoren und umweltfreundliche Katalysatoren sind. Durch präzise chemische Prozesse machen wir diese Rohstoffe wieder nutzbar und tragen so zu einer nachhaltigen Ressourcennutzung bei.
Robotisierte thermische Verfahrenstechnik
Mit robotisierter thermischer Verfahrenstechnik lassen sich metallische und organische Reststoffe gezielt veredeln. Durch das sogenannte Blending entstehen hochwertige Legierungen, während Schadstoffe reduziert werden. Organische Materialien profitieren von thermischer Behandlung, die ihren Energiegehalt erhöht und ihre Weiterverarbeitung erleichtert. So können industrielle Reststoffe effizient genutzt und fossile Rohstoffe systematisch ersetzt werden.
Robotisierte chemische Analytik
Eine präzise Analyse der Materialzusammensetzung ist entscheidend für effizientes Recycling. Im CDEL 2.0 werden wir in unserem spezialisierten Analytiklabor nicht nur die chemische Zusammensetzung von Stoffströmen untersuchen, sondern auch deren physikalische Eigenschaften wie Festigkeit oder Korngröße. Mit modernster In-House-Analytik ermöglichen wir schnelle und unabhängige Untersuchungen, um Recyclingprozesse gezielt zu optimieren.
Intelligente Bilddatenanalyse
Das CDEL zeigt schon jetzt, wie künstliche Intelligenz und Robotik kombiniert werden können, um Smartphones und Akkuschrauber sortenrein in einzelne Fraktionen zu zerlegen. Diesen Demonstrator wollen wir im Transferhub weiterentwickeln und ausbauen, um das Verfahren auf weitere Stoffströme ausweiten zu können und unsere Ergebnisse noch präziser zu machen. Hierbei werden wir vor allem von unserer intensiven Forschung im Bereich des Transferlernens profitieren.
Indikatoren als Basis industrieller Symbiosen
Industrielle Reststoffe sind oft deutlich wertvoller als es auf den ersten Blick scheint. Unser Ziel ist es, eine fundierte Indikatorik zu entwickeln, die hilft, Potenziale für Stoff- und Energieströme zwischen Unternehmen systematisch sichtbar zu machen. Diese bilden die Grundlage für industrielle Symbiosen, also Kooperationen, bei denen Ressourcen effizient geteilt und genutzt werden. Im Mittelpunkt steht die Erhöhung der Transparenz: über Ressourcenflüsse, Matching-Potenziale und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Unser Konzept umfasst dabei verschiedene Arten von Indikatoren – von Input- und Output-fokussierten Aspekten bis hin zu wirkungsorientierten Indikatoren wie CO₂-Einsparungen oder Reparierbarkeit. Auch sogenannte Symbiosefähigkeits-Indikatoren, etwa Prozesskompatibilität oder Transportnähe, spielen eine Rolle. So schaffen wir die Basis für neue Formen der Zusammenarbeit in der Industrie – ressourcenschonend, wirtschaftlich und zukunftsorientiert.