
Am 04.09.2025 haben wir erlebt, wie viel Energie entsteht, wenn Menschen aus Wissenschaft, Praxis, Politik und Zivilgesellschaft zusammenkommen, um über die großen Fragen unserer Zeit zu sprechen: Wie wird Wissen wirksam? Wie gestalten wir den Wandel zu einer Circular Economy gemeinsam?
Über 70 Teilnehmer*innen haben das #CEresearchNRW Jubiläums-Barcamp an der Hochschule Ruhr West genutzt, um eigene Themen einzubringen, Fragen zu stellen und Impulse weiterzutragen. Statt festgelegtem Programm bestimmten die Session-Pitches am Morgen, was auf die Agenda kam. Ein echtes Mitmach-Format, das Offenheit und Kreativität belohnt. Die Themen waren so vielfältig, wie die interdisziplinäre und intersektorale Circular Economy Community. Die Sessionideen reichten vom Altkleiderkreislauf, über den Digitalen Produktpass, bis hin zu Gaming und Bildungsformaten oder auch Kommunikationsstrategien für Circular Economy Expert*innen.
Organisiert wurde die Veranstaltung im Rahmen des fünf-jährigen Jubiläums der Webseminarreihe #CEresearchNRW, die immer am 1. Donnerstag des Monats im Rahmen des Projektes Circular Performer Emscher-Lippe durchgeführt wird. Im Rahmen dieses Geburtstages ist die eng verbundene Online-Community des Formats das erste Mal analog zusammen gekommen. (Hier könnt ihr euch für den #CEresearchNRW Newsletter eintragen, um auf dem Laufenden zu bleiben.)
Der Markt der Möglichkeiten
Der Transferhub Digitalisierung & Circular Economy, unterstützte das Event mit der Organisation des Markts der Möglichkeiten, auf dem die Teilnehmer*innen ihre Projekte, Organisationen und Aktivitäten aus dem Bereich der Circular Economy vorstellen konnten. Mit den vielen Ständen aus den unterschiedlichsten Bereichen und Institutionen schafften wir es, die Vielfalt der Ideen, Ansätze und regionalen Initiativen abzubilden. Wir sind sehr dankbar, dass sich die Teilnehmer*innen so aktiv eingebracht haben.

Der Transferhub auf dem Markt der Möglichkeiten
Auch die Arbeitsgruppen des Transferhubs nutzen die Möglichkeit, um ihre ersten Demonstratoren und Ideen der Öffentlichkeit vorzustellen und im Diskurs mit anderen Expert*innen weiterzudenken. Das Team des Aktivitätsbereichs Handwerk und Circular Economy, um Prof. Wolfgang Irrek gestaltete eine interaktive Abfrage zum aktuellen Einsatz der Circular Economy im Handwerk und leitete darüber hinaus eine Session zu dem Thema, um noch mehr Input der Community zu sammeln.

Welche Rolle Blockchain Technologien für die Transparenz von Lieferketten spielen kann, zeigten Prof. Marc Jansen und sein Team auf dem Markt der Möglichkeiten anhand ihres Demonstrators zum Lebenszyklus von Holz, vom Einschlag bis zum Kauf des fertigen Produkts durch den Endverbraucher.

Wie intelligente ChatBots (Large Language Models), Künstliche Inteligenz und Robotik zusammen wirken können, zeigte das Team um Prof. Uwe Handmann mithilfe mehrerer Demonstratoren. Bspw. wurden zwei interaktive Roboterarme mit einem intelligenten ChatBot verknüpft. Auf diese Weise können die Roboterarme ganz ohne Programmierkenntnisse gesteuert werden. Durch den Einsatz von intelligenten Bildanalysemethoden (Computervision) sind für den Roboter z.B. Sortieraufgaben sehr leicht umsetzbar. Die einzelnen Handlungsschritte des Roboters werden für die Nutzer*innen nachvollziehbar im Chatverlauf festgehalten.

Das Team um Prof. Malte Weiß präsentierte ihren Demonstrator zum Digitalen Produktpass. Damit der Digitale Produktpass Konsument*innen und Unternehmen den Mehrwert von Transparenz und Nachvollziehbarkeit bieten kann, ist es notwendig, dass Liefernetzwerke digital dargestellt werden können. Ziel von Prof. Weiß ist deshalb eine Systemarchitektur zu entwickeln, die genau dies möglich macht – ein essenzieller Schritt bei der Umsetzung des Digitalen Produktpasses. Da der Digitale Produktpass nicht nur von essenzieller Bedeutung in unserem Projekt ist, sondern auch für die gesamte Community ist, gestalteten die Teams von Prof. Uwe Handmann, Prof. Malte Weiß und Prof. Marc Jansen auch eine spannende Session zu diesem Thema.

Das Team von Prof.’in Sabrina Eimler stellte auf dem Markt der Möglichkeiten zwei Demonstratoren vor, die die Technologie der Virtual Reality mit Microlearnings überzeugend verknüpfen. Mit einer VR-Anwendung und einem ICAROS-System konnten die Besucher*innen durch einen virtuellen Ozean fliegen und diesen von Müll befreien. Eine Sensibilisierung für die weitreichenden Auswirkungen linearen Wirtschaftens auf unsere Umwelt können ein wichtiger Baustein zum Umdenken für eine zirkuläre Wertschöpfung sein. In ihrem VR-Gesamtdemonstrator zum Transferhub Projekt zeigte das Team in einem ersten Entwurf, unter anderem mithilfe von Quizzes, einer Feedbackwall und Hörinseln, welche Visionen der Transferhub hat und wer in unserem Team arbeitet.

Auch die Perspektiven und Ideen für das CDEL 2.0 waren Teil des Markts der Möglichkeiten. Das Team um Prof. Saulo H. Freitas Seabra da Rocha zeigte den Teilnehmer*innen nicht nur wie das Labor in Zukunft durch chemische Analytik, robotisierte thermische Verfahrenstechnik und verbesserte Computervision erweitert werden soll, sondern nahm die Teilnehmer*innen direkt mit auf den Standort Prosper III, um zu zeigen, was jetzt schon im Circular Digital Economy Lab möglich ist.

Wissen. Wandel. Wirksamkeit – und was bleibt?
Das Barcamp hat gezeigt: Wirksamkeit entsteht, wenn wir Wissen teilen, Perspektiven verknüpfen und gemeinsam handeln. Viele Teilnehmer*innen haben Ideen und Kontakte mitgenommen, die über den Tag hinaus wirken werden – auch wir vom Team des Transferhubs Digitalisierung & Circular Economy.
Wir sagen Danke an alle, die Sessions angeboten, diskutiert, zugehört und mitgestaltet haben. Ohne euch wäre das Barcamp nicht das geworden, was es war: ein lebendiger Ort des Austauschs, voller Energie und Aufbruchsstimmung.
Wie geht es weiter?
Aktuell arbeitet das Team des Circular Performer Emscher-Lippe Projektes an einer Dokumentation der Sessions in Form einer Publikation – das Ergebnis wird natürlich auch über die Kanäle des Transferhubs verbreitet werden.
Schon jetzt ist klar: Das Barcamp war kein Endpunkt, sondern ein Auftakt. Bereits in der Feedbacksession des Barcamps, als auch in der späteren Teilnehmer*innen-Umfrage wurde der Ruf nach einer Wiederauflage im kommenden Jahr laut. Eine bestärkendere Rückmeldung aus der Community könnte es nicht geben!
Folgt uns gerne auf LinkedIn und unserem Instagram Kanal, um informiert zu bleiben und euch weiter in den Transferhub einzubringen.
Wir freuen uns darauf, die Impulse gemeinsam weiterzutragen, damit Wissen wirksam wird und Wandel gelingt.
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