Am 01.10.2025 war die Hochschule Ruhr West Austragungsort und Themengeber des 77. Bottroper Unternehmerabends – organisiert von Rechtsanwalt Irfan Durdu und Peter Dannowski vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. Im Zentrum der Veranstaltung standen digitale Lösungen für die Circular Economy, soziale Robotik, Nachhaltigkeit sowie Aus- und Weiterbildung von Fachkräften.
HRW Projekte im Fokus
Organisator Irfan Durdu startete die Veranstaltung mit einer herzlichen Begrüßung. Dabei stellte er den Zweck des Unternehmerabends vor: Die Veranstaltungsreihe soll Bottroper Unternehmen zusammenbringen, um sich auszutauschen, voneinander zu lernen und gemeinsame Ziele zu schaffen.

Zunächst gaben Mitarbeitende der HRW in kurzen Vorträgen Einblicke in aktuelle Forschungs- und Transferprojekte der HRW. Das Kompetenzzentrum Soziale Robotik (RuhrBots) wurde durch Dr. Alexander Arntz vorgestellt. Er bot spannende Einblicken in die Arbeit und zeigte, wie nutzerfreundliche Roboter künftig Verwaltungsprozesse unterstützen können – ein Thema mit großem Potenzial für viele Unternehmen.
Das Projekt Circle Up, vertreten durch Julian Mast, verfolgt das Ziel, Haushalte europaweit mithilfe digitaler Tools für nachhaltiges Handeln zu sensibilisieren. Ein inspirierender Ansatz, der zeigt, wie Digitalisierung und Bildung Hand in Hand gehen können, um nachhaltige Veränderungen zu bewirken.
Jonas Stehr, Mitarbeiter im Labor für Neuroinformatik, stellte die Ziele und Aktivitäten des Transferhubs vor: Den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu stärken und Unternehmen im nördlichen Ruhrgebiet praxisnah bei der digitalen und nachhaltigen Transformation hin zu einer Circular Economy zu unterstützen.
Digitalisierung trifft Ausbildung: Serious Games
Die Keynote des Abends hielt Martin Hölscher von der Beimdick-Gruppe. Hölscher sprach eine zentrale Herausforderung vieler Unternehmen an:
Wie können junge Menschen so ausgebildet werden, dass sie langfristig gewissenhaft und sicher arbeiten – besonders bei sicherheitsrelevanten Aufgaben?
Sein Ansatz: Serious Games. Inspiriert von der Gaming-Welt, in der man durch Wiederholung und Feedback besser wird, entwickelte sein Unternehmen ein Schulungskonzept mit Augmented-Reality-Brillen. Damit werden monotone Aufgaben digitalisiert und mit sofortigem Feedback versehen. Das Ergebnis: Junge Mitarbeitende sind motivierter, lernen schneller und messen sich spielerisch in kleinen Wettbewerben.
Der Erfolg des Ansatzes zeigt: Digitale Innovationen entfalten ihr Potenzial nur mit Offenheit für Neues.
Roboter & neue Verbindungen
Mit diesen Impulsen ging der Abend in einen offenen Austausch über. Beispielsweise wurden vom Transferhub Chatbot gesteuerte Roboterarme sowie ein RAG-System (Retrieval Augmented Generation) vorgestellt – zwei Beispiele dafür, wie Digitalisierung konkret und praxisnah im Unternehmensalltag anwendbar ist.
Die Anwesenden konnten den Roboterarmen mittels natürlicher Sprache Sortieraufgaben geben und beobachten, wie die Roboterarme Stifte, Handys und andere Objekte vom Tisch in eine Kiste räumten, während das System im Chat jeden Schritt dokumentierte.
Ein möglicher Einsatz solcher Technologie kann im Bereich von Human Robot Collaboration Systemen stattfinden. Da in der Interaktion mit dem Roboter natürliche Sprache verwendet werden kann, wird die Hürde, eine gewünschte Aufgabe mit Robotern zu bewältigen, gesenkt.


Darüber hinaus stellte der Transferhub sein RAG-System vor, das in den vergangenen Monaten entwickelt wurde. Das System beinhaltet einen Chatbot, wie ihn die meisten Nutzer*innen etwa von ChatGPT kennen. Der im Transferhub entwickelte Chatbot wurde jedoch ausschließlich mit einer vom Entwicklerteam ausgewählten Datenbasis aus Dokumenten und Informationen ausgestattet.
Eine KI mit eigenen Unternehmensdaten einzusetzen, bietet mehrere Vorteile: Zunächst basieren die Antworten des Chatbots ausschließlich auf der eingespeisten Datenbasis. Das bedeutet, dass die Datenbasis kontrolliert aufgebaut werden kann und nur relevante Quellen genutzt werden. Darüber hinaus verhindert eine unternehmensinterne KI, dass sensible Daten von Mitarbeiter*innen an externe LLMs wie ChatGPT weitergegeben werden. So können Unternehmen die Vorteile dieser Technologie nutzen, ohne mit Datenschutzproblemen, Falschinformationen oder sogenannten „Halluzinationen“ externer Modelle konfrontiert zu sein.
Ein solches unternehmensinternes LLM bietet eine interne Datenbank. Diese lässt sich vielfältig einsetzen. Mehrere Beispiele für den unternehmerischen Einsatz wurden diskutiert. Dabei konnte eine beispielhafte vorbereitete Anwendung von den Teilnehmer*innen genutzt werden, um dem Chatbot Fragen zum Thema Digitaler Produktpass und Circular Economy stellen – ohne Angst vor Fehlinformationen.


Unsere Eindrücke
Gemeinsam mehr erreichen
Was wir vom 77. Unternehmerabend mitnehmen?
Große Offenheit und Bereitschaft der Unternehmen aus Bottrop, gemeinsam neue Wege zu gehen, Synergien zu schaffen und Digitalisierung als Werkzeug für nachhaltiges Wirtschaften zu nutzen.
Ein herzliches Dankeschön gilt den Organisatoren, die diese Veranstaltung möglich gemacht haben – wir freuen uns, dass wir Teil dieses inspirierenden Abends sein durften! Darüber hinaus danken wir natürlich auch dem gesamten Team der Hochschule Ruhr West, das mit viel Einsatz die Veranstaltung vor Ort vorbereitet und begleitet hat.
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